Indien, mitten in Singapur. Little India. Die Engländer benötigten Arbeitskräfte auf den Kautschukplantagen Malaysias und importierten Menschen. Und wie das so ist mit Menschen, die bringen ihre Kultur, ihre Religion und ihr Essen mit in die Fremde. Heute sind 8 Prozent der Bevölkerung Singapurs indischer Herkunft. Sie stammen aus Südindien und verrichten in Singapur auch heute noch eher einfache Tätigkeiten.
Und natürlich wohnt man in der Fremde miteinander in Little India. In der Mitte der hinduistische Tempel und drumherum viele kleine bunte Häuser, Geschäfte und Restaurants. Es verirren sich natürlich auch Touristen in das Stadtviertel, es gibt sogar einige wenige Hostel auf dem Kiez, aber die Inder leben hier ihr Leben.
Beim Tempel muss man natürlich die Schuhe ausziehen. Und der Dresscode verbietet Shorts und nackte Beine. Es gibt Leih-Lunghis, die man sich bei Bedarf um die Beine wickeln kann. Drinnen findet gerade eine laute Zeremonie statt. Mehrere Priester sprechen einen Text, die Gemeinde wiederholt den Gesang. Dazu gibt es Trommeln und eine Art Flöte. Die Skulpturen der indischen Götter sind wie immer herrlich bunt und laden zum Fotografieren ein.
Dann ein wunderbares vegetarisches Essen: ein Meal auf einem großen Bananenblatt. Es wird natürlich ohne Besteck serviert. Erst als ich etwas hilflos schaue und beginne, mit den Fingern zu essen, erbarmt man sich und reicht mir einen Löffel. Dazu einen herrlichen Mango Lassi und dann gleich weiter in die bunten Gassen mit ihren vielen Blumenverkäufern. Und am Abend hört es dann wirklich kurz auf zu regnen. Aber nur kurz. Zurück in der Orchard-Street regnet es wieder gewohnt wie aus Eimern.