• Gustave Flaubert

    Reisen macht einen bescheiden. Man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.

Marrakesch im Regen. Obststände auf dem Djemaa el Fna

Der Flughafen von Marrakesch liegt nur wenige Kilometer von der Medina entfernt. Man hat die Möglichkeit, mit den kleinen gelben Taxen - Taxis petite - oder mit dem halbstündig verkehrenden Bus ins Herz der Stadt zum Djemaa el Fnag, dem Platz der Gehängten, zu gelangen. Wir entscheiden uns für den Bustransfer. Der Himmel ist bewölkt und nur ganz kurz erhaschen wir einen Blick auf die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas.

Mein letzter Besuch in der Königsstadt Marrakesch ist auf das Jahr 1998 datiert. Ein vergangenes Jahrtausend ohne digitale Fotografie, Smartphone und Booking.com. Auf wir aus dem Bus steigen, beginnt es zu tröpfeln. Wir queren den berühmten Platz auf dem Weg zu unserer Unterkunft in der Altstadt. Die zuvor heruntergeladene Offlinekarte in CoMaps erleichtert die Orientierung in den verwinkelten Gassen der zum Welterbe der Menschheit gehörenden Metropole.

Marrakesch. Das ist Tausend und eine Nacht. Ein orientalisch-afrikanischer Traum am Rande des Sahara. Die Perle des Südens wurde im Jahre 1070 gegründet. Von hier regierten die Almohaden den Norden Marokkos und Al Andaluz, das maurische Königreich im Süden Spaniens. Die Stadt hat heute gut 1 Million Einwohner und die Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. 

Mit einer Tajine, dem traditionellen marokkanischen Schmortopf, starten wir das kulinarische Abenteuer. Die vegetarische Variante erweist sich als eher langweilig. Die klassische Küche Marokkos ist fleischlastig. In der Nomadenkultur der Berber wird Lamm, Rind oder Huhn im tönernen Tajine zubereitet. Gene verfeinert mit Datteln und Feigen aus den Oasen der Wüste. Vor dem Hauptmahl wird häufig eine Suppe gereicht. Harira - Kichererbsen oder Linsen. Tomaten. Zwiebeln. Koriander und Petersilie.

Das Zimmer in unserer Unterkunft ist klein. Sehr klein. Und das Bett - wie wir später feststellen - eine Katastrophe. Also wieder raus in die Gassen der Medina. Wir lassen uns durch die Souks und Märkte treiben. Ganz selten werden wir freundlich angesprochen, ob wir nicht das ein oder andere Souvenir erwerben wollen. Aber dezent und fast schon zurückhaltend. Das war früher anders, soweit ich mich erinnere.

Gegen Abend hört der Regen auf und die Koutoubia Moschee spiegelt sich im Sonnenuntergang in den Pfützen. Auch auf dem Jemaa el-Fnaa ist das Leben erweckt. Es gibt einige Essensstände, um Geschichtenerzähler und Musiker sammeln sich Trauben von Menschen, aber richtig voll ist es nicht. Ein Gewitter mit Blitzen und kaltem Regen beendet unseren Bummel durch die Stadt. Marrakesch im Regen.

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