• Erich Kästner

    Nur unterwegs erfährt man das Gefühl märchenhafter Verwunschenheit.

Theben West. Der Totentempel der Hatschepsut

Am Morgen nach unserer kleinen Flusskreuzfahrt auf dem Nil werden wir mit dem Minibus zum Hotel gebracht. Die Brücke über den Nil bei Luxor befindet sich etwa 10 Kilometer südlich der Stadt. Der Weg führt durch die für die Umgebung von Luxor typischen Zuckerrohrfelder.

Unser Hotel befindet sich direkt am Fluss genau gegenüber des legendären 1907 eröffneten Winterpalace Hotel südlich des Luxor Tempel. Da die Zimmer noch nicht hergerichtet sind, werden wir zu einem Tee auf der Dachterrasse eingeladen. Bei meinem letzten Besuch in Luxor gab es hier auf der Westbank nur wenige Häuser. Mittlerweile ist Theben West zu einer kleinen Stadt mit Gästehäusern herangewachsen. An der noch immer nicht befestigen Uferpromenade gibt es einige nette Cafés, in denen man mit einem Blick auf den Nil seinen Cappuccino genießen kann. Wie wir später feststellen, gibt hier im Winter eine Community von älteren Damen, die hier dem Winter in Europa eine lange Nase zeigen.

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Die Personenfähre über den Nil kostet genau wie in Assuan fünf Pfund und legt nördlich des Sammeltaxistands ab. In 5 Minuten ist man in der Stadt und wir beginnen unser Besichtigungsprogramm mit einem Besuch des Karnaktempels. Am Tag darauf leihen wir uns Fahrräder und radeln durch fruchtbaren Ebenen in Theben West zum Totentempel der Hatschepsut. Trotz der Corona-Pandemie ist der Tempel warten vor dem Eingang eine lange Reihe Touristen aus aller Welt. Der markante fast 3500 Jahre Tempel aus Kalkstein wurde in den Berg am Übergang vom Fruchtland zu Wüste angelegt und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nils. Früher konnte man mit Eseln über den Berg ins Tal der Könige kraxeln. Heute gibt Schilder, die das Betreten, der noch gut sichtbaren Pfade untersagen. Der Weg ins Tal der Könige ist für uns eine gut 10 Kilometer lange Radtour über eine gut ausgebaute Asphaltstraße im parallel verlaufenden Trockental.

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Es ist Silvester. Der letzte Tag eines weiteren Coronajahres. Wir lassen den Abend ausklingen bei einem Abendessen auf der Dachterrasse unseres Hotels. Kurz vor Mitternacht ziehen wir uns aufgrund der Kälte auf den Balkon unserer Suite zurück. Über dem Nil werden sehr vereinzelt Raketen gezündet. Welcome 2022.