Seit Tagen cruise ich mit BA Ecobici durch die Stadt. Das Fahrradleihsystem in Buenos Aires ist kostenlos und steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Vom Montag bis Freitag kann man die orangen Räder kostenfrei für je eine Stunde nutzen - am Wochenend sogar 2 Stunden. Und wenn man länger fahren möchte? Dann wartet mann einfach 5 Minuten und leiht sich ein neues Rad. Hört sich gut an? Ist es auch. So funktioniert es
Zunächst einmal muss man sich registrieren. Das macht man am einfachsten über die Webseite oder man lädt sich die Apps für Android oder für IOS herunter und registriert sich dort. Eigentlich wie immer. Benutzername. Passwort. E-Mail Bestätigung fertig. Um dann wirklich Räder ausleihen zu können muß man sich aber noch authorisieren. Als Tourist funktioniert das am einfachsten über eine Kreditkarte. Diese kann man in der App hinterlegen. Sobald das passiert ist, bekommt man eine Bestätigungsmail und es kann los gehen.
In der City zwischen dem Lezama Park im Süden von San Telmo und Palermo im Norden gibt es mehr als 100 Ausleihstationen. An jeder Station haben nis zu 18 Fahrräder Platz. In der App kann man nun sehen wieviele Räder an welcher Station verfügbar sind. Ist man dort angelangt, klickt man einfach auf das Icon der Station und fordert einen Zahlencode zum Entsperren des Rades an. Der 5-stellige Code besteht ausschließlich aus den Ziffern 1, 2 und 3. Den Zahlencode gibt man dann an der Station ein und entriegelt so das Rad.
Die Räder sind recht schwer. Es gibt eine Nexus-Dreigang-Schaltung, Freilauf und Trommelbremsen. Es gibt eine Klingel und vorne am Rad kann man mit einem Gummi in einer Art Fahrradkörbchen sein Gepäck festmachen. Die Stadt Buenos Aires rühmt sich damit mittlerweile über ein Radwegenetz von über 130 km zu besitzen. Hört sich viel an. Ist es aber nicht angesichts der Größe dieser riesigen Metropole. Die Prachtstraße Avenida 9 de Julio gilt als eine der breitesten Straßen der Welt. Busspuren, 16 Fahrspuren für Autos, über 140 Meter. Radwege? Fehlanzeige. Als Radfahrer wird man auf eine Nebenstraße auf einen Radweg geschickt.
Und eigentlich verdienen die Radwege hier ihren Namen nicht. Für beide Fahrrichtungen stehen insgesamt eineinhalb Meter zu Verfügung. Gegen die Fahrtrichtung fahren völlig normal. Und trotzdem. Die Menschen fahren Fahrrad. Es sind viele Radfahrer unterwegs und erobern ihren Raum im Stadtverkehr. Jeweils am ersten Sonntag im Monat beginnt am Obelisken um 16:00 Uhr die lokale Critical Mass: Wir sind der Verkehr.
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