Sprichwort aus der Türkei

Nicht wer alt ist, weiß viel, sondern wer viel herumgekommen ist

Blick auf Ohrid

Ohrid ist einer der ältesten dauerhaft bewohnten Städte Europas. Hier am fischreichen Ohridsee siedeln sich in einer geschützten Bucht schon von mehr als 5000 Jahren erste Siedler an. Es folgen Makedonier und Griechen. Zu dieser Zeit besitzt Ohrid schon Stadtrechte. Ein antikes Theater, das noch heute in den Sommermonaten als Bühne genutzt wird, zeugt von dieser Epoche.

Es folgt das Römische Reich und nach dem Zerfall des Ostroms wurde Ohrid von slawischen Missionaren christianisiert. Die Stadt, in der heute noch über 300 Kirchen und Kapellen zu finden sind, ist Zentrum der Orthodoxie. Die Bischofsstadt des bulgarischen Königtums mit dem Gelehrten Sveti Naum wird kulturelles Zentrum und gilt als Wiege der kyrillischen Schrift. Nach bulgarischer Herrschaft fällt Ohrid wieder an Byzanz. Im 14. Jahrhundert übernehmen die Osmanen nach und nach die Herrschaft auf dem Balkan. Der Islam zieht ein und erste Moscheen werden neben den christlichen Kirchen errichtet. Die islamische Gemeinde existiert auch heute parallel zu den christlichen Strukturen.

Nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reichs wird Ohrid wieder bulgarisch. In den Balkankriegen übernimmt Serbien die Herrschaft. Es folgt ein reges hin und her, bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Region Teil der jugoslawischen Volksrepublik wird. See und Stadt werden als Weltkulturerbe anerkannt, Ohrid wird zum touristischen Zentrum. Am Seeufer entstehen riesige Hotelkomplexe im Stil sozialistischer Plattenbauten. Ruinen aus diese Zeit finden sich auch heute noch im Stadtbild. Jugoslawien zerfällt und trotz Spannung mit der albanisch stämmigen Bevölkerung kommt Nordmazedonien friedlich aus den Wirren des Zerfalls. Die Touristen kehren zurück. Wir wohnen in der Nachsaison in einem schönen Apartment in der Altstadt, mit einer Terrasse und einem Blick über Bucht und See. Mit den Klapprädern ist es allerdings nicht so einfach, das Kopfsteinpflaster der historischen Altstadt zu befahren.

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Entlang des Ohridsees führt eine Straße in Richtung Struga. Mit dem Rad sind es nur gut 60 Minuten. Da parallel zur Straße am See eine Autobahn errichtet wurde, hält sich der Verkehr in Grenzen. In Struga bildet der Schwarze Drin den Abfluss aus dem Ohridsee. Um diesen Fluss schmiegt sich die Altstadt und sieben Brücken überspannen hier den Fluss. Am Ufer laden kleine Cafes und Restaurants zum Verweilen ein. Struga versprüht jetzt in der Nachsaison deutlich mehr den Charme des sozialistischen Jugoslawien. Ich radel’ entlang vieler verlassener Plattenbauten am See bis ich zum eigentlichen Stadtzentrum gelange. 

Wer möchte, kann den gpx-Track herunterladen oder schaut doch einfach auf Komoot. Da gibt es den Track zum Nachradeln.

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