Mark Twain

Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit.

Mitten in der Nacht beginnt es zu regnen. Dicke Regentropfen klatschen auf die Zeltplane. Laut und kräftig. Nachdem ich in der Nacht die Toiletten aufsuche, bin ich nass. Der erste richtige Regen seit den täglichen Monsunregenfällen in Torajaland. Nur hier ist der Regen kalt.

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Einfach im Schlafsack bleiben, denke ich. Bald nach Sonnenaufgang wird der Regen schwächer und hört schließlich ganz auf. Wir packen unsere Sachen und fahren in das nächste Städtchen. Chonchi. Auch hier steht eine der bunten Holzkirchen. Nach der Besichtigung setzen wir uns in den nächsten Bus nach Cucao. Die Fahrt dauert gut eine Stunde. An einem großen See entlang führt die Straße an die Pazifikküste. So heißt auch unser Campingplatz: Ecotouristic Costa Pazifico. Der Platz schmiegt sich in die Dünen und ist eine echte Empfehlung. Jetzt scheint auch die Sonne wieder.

Muelle del Los Almas. Von Cucao fahren stündlich klapperige Minibusse die Schotterstraße an der Küste entlang. Man könnte die gut zehn Kilometer auch laufen. Der Bus hält an einem großen Parkplatz. Es wird ein Eintrittsentgelt von 1500 Peso erhoben. Viele kleine Buden bieten Empanadas, Completos und Papas an. Ein beliebtes Ausflugsziel.

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Bis zur Muelle laufen wir auf einem ausgetreten Wanderweg mit vielen anderen Besuchern gut drei Kilometer. Es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Küste. Tiefgrüne, krüppelige Bäume schmiegen sich, durch den Seewind geformt, an den Hang. Kühe, Pferde und Schafe weiden auf den saftigen Wiesen. Endlich wieder Bewegung nach den Tagen im Bus.

Die Attraktion ist ein Holzsteg ins Nichts. Davor eine lange Schlange. Für ein Selfie auf dem Steg über dem Meer. In Chile steht man gerne und oft in der Schlange. Warten gehört dazu. In Geschäften oder an der Käsetheke zieht man üblicherweise Nummern, die dann aufgerufen werden. An der Muelle de los Almas nicht. Hier stellt man sich einfach in die Schlange und wartet geduldig. Oder man lässt es, verzichtet auf das Selfie und genießt einfach die Natur. Es lohnt sich.

Ach ja. Es gibt auch noch eine Geschichte zu den Seelen der Muelle de los Almas. Die könnt ihr am besten einfach bei der lieben Anke nachlesen.

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