Pucón ist ein kleines Städtchen am Lago Villarrica am Fuße des gleichnamigen Vulkans mit 14.000 Einwohnern. In unmittelbarer Umgebung befinden sich die beiden Nationalparks Villarrica und Huerquehue. Sicher ein wunderbarer Ort für beschauliche Wanderungen. So zumindest die Theorie.
Doch manchmal kommt es anders als man denkt. Chile hat 18 Millionen Einwohner und alle, wirklich alle, fahren im chilenischen Sommer an die Seen im kleinen Süden. Die Seen sind wärmer als der Südpazifik. In der Praxis ist das Wasser des Lago Villarrica auch arschkalt und doch sind die schwarzen Lavastrände voller Menschen. Dicht gedrängt hocken gut genährte Chilenen unter bunten Sonnenschirmen. Möglichst nah beieinander.
Wir hätten es ahnen können. Schon auf der Anreise stehen wir auf der 30 Kilometer langen Strecke von Villarrica nach Pucón fast 2 Stunden im Stau. Wir finden einen kleinen Campingplatz unweit des Turbus Terminals. Hier gibt es als wir Ankommen weder Strom noch Wasser. Ganz Pucón ist ohne Strom. Ein schwerer Sturm in der Nacht hat die Elektrizitätsleitungen beschädigt.
Pucón ist super voll. Ich war noch nie in Mallorca, aber so stelle ich es mir vor. Remmidemmi. Aber richtig. Zum Glück sind wir todmüde. Wir schlafen ohne Probleme ein. Trotz des Partylärms auf dem Campingplatz. Ausflüge und Touren sind extrem kommerziell. Die Tour auf den wunderschönen, schneebedeckten Vulkan Villarrica soll über 100 Euro kosten. Ausflüge und Wanderungen auf eigene Faust zu machen, ist ohne Auto nicht einfach. Auf Wikiloc finden wir eine Wanderung zum Salto Claro. Ein schöner, sehr hoher Wasserfall. Die Wanderung selbst ist weniger schön. Wir laufen auf einer Straße und immer wieder fahren Autos vorbei und wirbeln Staub auf.
Am zweiten Tag fahren wir mit dem lokalen Bus 17 Kilometer in den Nachbarort Caburgua. Im gleichnamigen See ist das Wasser wirklich wärmer. Hier kann man toll schwimmen. Das wissen aber auch alle anderen. Die Strände sind noch viel voller und man vergnügt sich auf Jetski und Banane.
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