Morgens um sechs erreichen wir mit dem Nachtzug aus Bikaner, die goldene Stadt in der Wüste Thar - Jaisamler. Wir werden am Bahnhof erwartet. Surya der Manager unseres kleinen Hotels Pol Haveli steht mit einem Jeep am Rande des Bahnhofs und hält ein Schild mit dem Namen des Hotels hoch. Das Hotel ist liebenswert. Ein schönes Rooftop Restaurant mit Blick auf die Festungsanlage, auch die Zimmer sind nett. An einem Upgrade auf AC kommen wir aber bei den zu erwartenden Temperaturen nicht umher. Wir frühstücken und machen uns dann auf, die Stadt zu erkunden.
Wir laufen etwa 15 Minuten bis zur Stadtmauer und zu dem einzigen Eingang. Es geht steil hinaus in die Festung, die mit anderem Bergfesten Radjastans auch auf der Welterbeliste steht. In der Kernstadt selbst ein Gewirr aus engen Gasse und unzähligen Souvenirshops. Wir besuchen den Shivatempel. Ein einfacher Tempel mit einem Heiligtum in der Mitte, der auch jetzt um die Uhrzeit schon gut besucht ist. Nichts Außergewöhnliches.
Anders die Tempelanlage der Jains. Sieben einzelne Tempel bilden ein Ensemble unvergesslicher Schönheit. Die Tempel stammen aus dem 12. bis 16. Jahrhundert und wurden von reichen Kaufleuten errichtet. Das Eintrittsentgelt für Touristen beträgt 200 Rupien und man benötigt sicher ein bis zwei Stunden, um sich alle Details der verschiedenen Tempel mit Muße anzusehen. Die Statuen und Skulpturen im Inneren der Tempelanlage zeigen mythologische Szenen. In den Jaintempeln Jaisalmers befindet sich zudem eine der ältesten Bibliotheken Indiens.
Als es zu heiß wird, brechen wir unseren Ausflug ab und legen uns für ein Nickerchen ins Hotel. Am Abend besuchen wir noch den Gadsisar Sagar See. Hier kann man Tretbootfahren, sich faul über den See rudern lassen, Fische füttern oder einfach nur die Atmosphäre genießen. Wir beenden den ersten Abend mit einem Aloo Gobi - Blumenkohl - auf dem Dachrestaurant unseres Hotels und blicken beim Essen auf die illuminierte Festung.
Am nächsten Morgen laufen wir noch einmal zu Festung und machen eine Audioführung im Palastmuseum. Das hat uns weniger gut gefallen. Einige Exponate waren nicht zugänglich und mit 500 Rupien doch recht teuer. Die Audioführung selbst ist recht gut gemacht und wird nicht langweilig.
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