Mit gut 1 Million Einwohnern liegt Bischkek am Fuße des auf über 5000 Meter aufragenden kirgisischen Gebirges. Die schneebedeckten Gipfel und die Silhouette des Hochgebirges lassen sich immer mal wieder durch die Straßenfluchten erblicken.
Der erste Spaziergang durch die Stadt, die in der Sowjetunion Frunse hieß, offenbart eine Stadt, in der eben jene Sowjetunion noch nicht untergegangen ist. Ein marodes Theater in einem heruntergekommenen Park, die Betonschüssel des Zirkus, in dem auch heute noch Vorstellungen stattfinden, und der Platz des Sieges über Nazi-Deutschland, auf dem eine einsame kleine Gasflamme brennt. Drumherum Plattenbauten sowjetischer Prägung, mit Wandbildern aus Fliesen und einfachen Spielplätzen zwischen den Wohnblocks. Tristesse mon Amour.
Beim zweiten Spaziergang durch die Stadt gefällt Bischkek als grüne und junge Stadt. In ihren vielen Parks sprudeln Springbrunnen und schattige Bänke laden zum Verweilen ein. Es gibt Cafés, in denen Cappuccino und Latte serviert wird. Bischkek hat Potenzial. Die Hostels der Stadt sind einfach und günstig. Leider konnten wir keines mit einer Dachterrasse finden, um das herrliche Bergpanorama schon beim Frühstück zu bewundern.
Der dritte Spaziergang beginnt zunächst mit einer Fahrt mit dem Marschrutka. Mit der Nummer 193 fahren wir 6 Kilometer nach Norden zum Dordoi Basar. Dieser Basar zählt zu den größten Basaren der Welt. Auf über 100 ha Fläche werden auf diesem noch recht jungen Handelsplatz Waren aller Art angeboten. Das Besondere an diesem Basar: Er besteht aus Seecontainern, die zum dreistöckig übereinander gestapelt sind. Die einzelnen Container dienen als Ladenlokal und Lagerraum. Banken, Mobilfunk Shops und Restaurants - alles in Containern untergebracht. Heute sind es schon 30000 Blechcontainer, die diese Stadt in der Stadt bilden. Und diese Stadt wächst weiter. Während unseres Spaziergangs werden weitere Container angeliefert und mit Kranwagen an Ort und Stelle gebracht.
Als wir den Dordoi Bazar erreichen, ist schon Feierabend. Die meisten der Ladenlokale haben bereits geschlossen und es wird aufgeräumt, gefegt und geputzt. Aber auch die leeren Containerschluchten haben ihren besonderen Reiz.
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