Als wir auf dem kleinen Flughafen der 400.000 Einwohner Stadt im peruanischen Amazonasgebiet landen, ist es wider Erwarten angenehm kühl. Es ist kurz nach sieben in der Früh als wir ein Tuktuk besteigen, das uns zu unserem Hostel bringt. Wir können unser Zimmer noch nicht beziehen. Also gehen wir erstmal ausgiebig frühstücken und fahren dann zum Puerto Masusa. Hier fahren die langsamen Flussschiffe auf dem Amazonas nach Leticia ab.
Drei Tage dauert die Reise, gleich heute Abend fährt ein Schiff ab. Wir werden an Bord gebeten und können das Schiff inspizieren. Auf drei Decks können die Passagiere ihre Hängematten aufspannen. Es gibt auch Kabinen. Allerdings direkt neben den Toiletten. Eine dezente Geruchsbelästigung kann man schon jetzt, Stunden vor der Abfahrt, wahrnehmen. Der Preis der Passage liegt bei 80 Soles, umgerechnet 25 Euro, inklusive dreier Mahlzeiten.
Iquitos wurde von Jesuiten gegründet um die im umliegenden Dschungel lebenden Indianerstämme zu befrieden. Seine große Zeit erlebte die Stadt mit dem Kautschukboom. Daran erinnern neben dem Werner Herzog Film Fitzcarraldo mit dem verrückt-genialen Klaus Kinski in der Hauptrolle einige hübsche Gebäude mit bunten gekachelten Fliesen an den Fassaden. Heute ist Iquitos ein lautes Drecksnest mit viel zu viel Verkehr. Tuktuks dominieren wie in Asien die Straßen.
Wir fahren wieder in die Stadt und klappern diverse Agenturen ab um Informationen über die Speedboote zu bekommen. Im April 2019 gibt es zwei Schnellboote und eine Fähre, die im Wechsel täglich die Strecke bedienen. Mittlerweile ist es auch richtig heiß geworden. Über 30 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von fast 100 Prozent. Zeit für einen Mittagsschlaf. Als wir aufwachen, haben wir das Slowboat verpennt. Auch auf dem Speedboat am Sonntagmorgen gibt es keine freien Plätze mehr. Wir buchen ein Boot für Montag. Als wir aus der Agentur kommen, regnet es endlich. Der Regen nimmt dem Tag die Schwüle und senkt die Temperaturen auf ein erträgliches Maß.
Gegen Abend finden wir dann noch die Uferpromenade mit ein paar netten Cafés. Hier verbringen wir entspannt den Sonntag. Das Essen ist gut. Am Nachittag lassen wir uns ein Stündchen auf den Amazonas schippern. Iquitos selbst liegt an einem Seitenarm. Als wir auf den Strom hinausfahren fällt die unterschiedlichen Färbung des Wassers ins Auge. Genau wie am Tag zuvor wird es erst immer wärmer und schwüler. Dann verdunkelt sich der Himmel. Es fängt an zu regnen und mit den Regen kommt eine leichte Abkühlung.
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