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Reisen ist das Einzige, was man kauft, das einen reicher macht

Die bunten Häuser der Comuna 13 in Medellin

Mit der Metro sind es fünf Stationen von unserem Hostel nach San Javier. Vor der Metrostation wartet Laura mit einem Schirm. Laura ist in der Comuna 13 geboren und führt jetzt Touristen durch ihr Barrio. Laura spricht hervorragend Englisch und ist mit Leib und Seele dabei, die Geschichte ihres Viertels zu erzählen und mit Vorurteilen aufzuräumen.

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Die Comuna 13 ist einer von 16 Stadtbezirke Medellins. Es ist einer der ärmeren Stadtbezirke. Die Hütten und einfachen wellblechgedeckten Häuser wurden im Norden der Stadt illegal den Hang hinauf errichtet. Zunächst ohne Anbindung an die städtische Infrastruktur. Es gab lange kein fließend Wasser, keine Kanalisation, keine Straßen und wenn es Strom gab, wurde der illegal abgezweigt.

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Vorallem war die Comuna 13 aber in den 80er und 90er Jahren der Schauplatz tödlicher Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenkartellen, kriminellen Banden, der Guerilla und Paramilitärs. Medellin und hier insbesondere das Barrio Sam Javier und die Comuna 13 waren einer der gefährlichsten Orte dieses Planeten. In den neunziger Jahren kamen jährlich über 6.000 Menschen durch Gewaltdelikte ums Leben. 

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Im Jahre 2002 erorberte die Regierung den Stadtteil mit äußerster Brutalität zurück. In der Operación Orión stürmten über 3000 Soldaten den Barrio. Ziel war es die Guerilla von ihrer sozialen Basis abzuschneiden. Mit Unterstützung aus der Luft, gepanzterten Fahrzeugen und vermummten Spitzeln wurde ein Massaker unter der Zivilbevölkerung angerichtet. In Anschluß besetzten Militärs und paramilitärische Grupen den Stadtteil. Viele Meschen verschwanden und wurden auf einer nahen Mülldeponie verscharrt. WIe viele Menschen bei dieser Militäraktion starben, ist bis heute nicht aufgearbeitet.

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Heute hat sich die Situation geändert. Aus der einstigen No-Go-Area wurde eines der beliebtesten Touristen-Attraktionen Medellins. De Ruf des Gefärlichen lockt die Touristen - auch uns. 2004 wurde Sergio Fajardo als unabhängiger Kandidat Bürgermeister und später Gouverneur des Departamanetos Antioquia, Mit ernormen Investments in die soziale und kuturelle Infranstruktur wurden die armen Stadtviertel Medellins aufgewertet. Mittlerweile gibt es fast überall in der Comuna 13 Strom und fließend Wasser. Mit Seilbahnen und Rolltreppen wurde der Stadtteil verkehrstechnisch erschlossen.

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Und viele Menschen profitieren von den Touristen, die ins Barrio strömen, zumindest rund um die Routen und Wege, die von den Touren tagein tagaus gegangen werden. Steigt man in der Station San Javier in die Seilbahn, sieht das zum Teil nach ganz anders aus. Man schwebt über Favelas, in denen die Menschen in einfachsten Holzhütten hausen. Hier gibt es Stationen an denen man nicht aussteigen möchte und wahrscheinlich auch nicht sollte. Auch heute ist Medellin keine Wohlfühloase. Es werden noch immer jährlich über 600 Menschen ermordet. Zum Vergleich in ganz Deutschland waren es 2018 386 Mordopfer. 

Während unseres dreistündigen Spaziergangs durch die Comuna 13 haben wir deutlich weniger Polizei gesehen als im Touristenviertel La Candelaria in Bogota.

Wer mehr über die Geschichte der Comuna 13 erfahren möchte, hier sind ein paar Links: 

Weblinks

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