Pierre Bernardo
Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln
Zu reisen bedeutet sich zu entwickeln
Im Deutschen sagt man Pappelfeige. Der Bodhibaum gehört zu den Maulbeergewächsen und ist mit seinem ausladenden Ästen und seinem dichten Blattwerk ein wunderbarer Schattenspender. Und so trugt es sich zu, dass ein junger Mann nach Jahren der Askese und Wanderung durch den indischen Subkontinent sich unter einem Baum am Ufer des Neranjara-Flusses niederließ. Heute befindet sich an diesem Ort die Stadt Bodhgaya und unter der Pappelfeige erwachte (Sanskrit: bodhi) Siddhartha Gautama.
Weiterlesen: Bodhgaya. Der Baum unter dem Siddhartha erwachte
Es ist kurz nach eins in der Nacht als wir hundemüde das Lord Vishnu Guesthouse direkt am Ganges erreichen. Unser Zug aus Agra hat gut 3 Stunden Verspätung und wir müssen auch noch 40 Minuten mit dem Tuktuk ins Zentrum von Varanasi fahren, da wir am Eisenbahnknotenpunkt Mughalsarai ankommen. Die letzten Meter zum Gästehaus laufen wir. Die Straßen in der Altstadt sind einfach zu eng für den motorisierten Verkehr. Wir setzen uns noch kurz auf den Balkon und fallen dann in die Betten.
Weiterlesen: Varanasi. Stadt des Lichts. Heilige Stadt am Ganges.
Nach dem Besuch des Taj Mahals sind wir zunächst zurück in unsere Billigabsteige gelaufen. Das Zimmer ist feucht, wie ein Aquarium. Keine Fenster und auch kein Dachgarten-Restaurant. Das hörte sich bei booking.com irgendwie anders an.
Zwei Stunden unter dem Ventilator und wir fahren mit dem Tuk Tuk zur nächsten, als Welterbe ausgezeichneten Sehenswürdigkeit Agras - dem Roten Fort.
Das Taj Mahal. Das schönste Bauwerk der Welt. Ein Versprechen an die Liebe. Das meistfotografierte Gebäude der Erde. Es gibt viele weitere Superlative zu diesem Meisterwerk der islamischen Architektur und sie treffen alle zu. Um nicht im Trubel des Besucheransturms unterzugehen, klingelt der Wecker um Viertel vor fünf in der Früh.
Aserbaidschan, Karakalpakstan, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Rajasthan. Etymologisch bedeutet stan in der persischen Sprache „Heimat von“. Auch im Sanskrit und in den slawischen Sprachen gibt es ähnliche Wortstämme. Kirgistan oder Kirgisistan ist demnach die Heimat der Kirgisen.
Tag 3 in Jaipur. Es regnet immer noch. Bus Nummer 9 bringt uns ohne Umsteigen direkt an das heutige Tagesziel: Amber Fort. Auch dieses Fort ist eine zum Welterbe zählenden Bergfestung in Rajasthan. Der Bus hält unterhalb des Eingangs und es sind zunächst gut 100 Höhenmeter bis zum eigentlichen Haupteingang. Wer faul ist, läßt sich für 1100 Rupien von einem Elefanten den Berg hoch schleppen oder mietet für 40 Rupien Oneway einen Golf-Caddy. Wir laufen.
Tag 2 in Jaipur. Es regnet noch. Wir können uns erst gar nicht aufraffen, etwas zu unternehmen. Dann besteigen wir aber doch ein Tuk Tuk und lassen uns zum Affentempel Galwar Bagh kutschieren. Als wir Ankommen laufen wir zunächst den Weg zum Sonnentempel hinauf. Feine Ironie. Es regnet Bindfäden und wir sind platschnass. Auf dem Weg dahin hunderte kleiner Hanuman Languren, darauf wartend, von Pilgern und Besuchern gefüttert zu werden.