Johann Wolfgang von Goethe
Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Mit Prambanan und Borobudur gibt es in unmittelbarer Nähe von Yogya zwei kulturelle Highlights von Weltrang. Beide Monumente stehen schon seit langer Zeit auf der Welterbeliste der UNESCO. Der buddhistische Tempel Borobudur gehört mit Angkor Wat in Kambodscha und Bagan in Myanmar zu den "großen Drei" in Südostasien. Um es vorweg zunehmen. Der Vergleich hinkt. Angkor und Bangan spielen in einer anderen Liga. Bei beiden kulturellen Stätten handelt es sich um die untergegangenen Hauptstädte von ehemaligen Hochkulturen mit hunderten, wenn nicht gar tausenden einzelnen Bauten. Bei dem buddhistischen Tempel Borobudur handelt es sich hingegen um ein einzelnes Bauwerk. Allerdings ein Gewaltiges.
Am Sonntagmorgen fahren wir mit der Motorrikscha zum Fürstenpalast des Sultanat Yogyakarta. Im Kraton gibt es sonntags traditionellen Tanz begleitet von einem Gamelan Orchester. Unter einem quadratischen Holzdach sitzen 20 meist ältere Herren vor ihren Instrumenten. Im Schneidersitz spielen sie verschiedene Rund-Gongs, große Trommeln, Flöten und Xylophone. Es geht gemächlich zur Sache. Zwischendrin wird geraucht. Der Duft der indonesische Nelkenzigaretten Kretek weht ins Publikum. Ein tiefer, meditativer Klangteppich, in den man sich fallen lassen kann. Begleitet werden die Instrumentalisten von fünf Vokalstimmen. Zwei Damen und drei weitere Herren singen zum Tanz.
Das ging schnell. Morgens noch in Phuket. Mittags auf dem KLIA (Kuala Lumpur Internationnal Airport) und abends dann in Yogyakarta - kurz Yogya. Am ATM werden wir zu Millionären. Die indonesische Rupiah ist eine weiche Währung. Mit 60 Euro ist man dabei und hat die Taschen voller Scheine mit vielen Nullen. Neue Scheine, andere Umrechnungskurse. Anstrengend. Es dauert ein Weilchen, bis man das schnallt. Ein Taxi bringt uns im strömenden Regen zum Guesthouse. Das Zimmer ist ok. In einem Atrium ein Pool. Nice. Wir gehen noch raus auf die Straße in ein Restaurant und ich bekomme mein erstes Gadu Gadu. Willkommen in Indonesien.
Nachdem wir in Bangkok unsere Visa für Indonesien bekommen haben, verlassen wir noch am gleichen Abend die Stadt. Mit dem Nachtbus fahren wir nach Ragnon an die Westküste Thailands an der Andamanen See. Am Morgen entscheiden wir uns für das Slow Boot und tuckern gemächlich in 2 Stunden nach Koh Phayam.
Essen wie Gott in Bangkok. Das Schöne ist: Bangkok hat viele Götter. An tausenden Garküchen streiten tagtäglich ebenso viele Köche und Köchinnen um die Gunst der verwöhnten Mäuler. Auf den Foodmärkten wird der Einfluss der verschiedenen Kulturen im Schmelztiegel Bangkok kulinarisch deutlich. Neben der klassischen Thaiküche - ohne Frage die beste Küche der Welt - gibt es chinesische und vietnamesische Restaurants mit wunderbaren Suppen.
Bangkok ist ein Moloch. Mit fast 14 Millionen Einwohnern einer der größten Städte Südostasiens. Und doch gibt es in der Stadt Orte der Ruhe. Auf einer Halbinsel des Flusses Chao Phraya gibt es mit Phra Pradaeng bzw. Bang Krachao einen Dschungel im Großstadtdschungel. Dieser eignet sich wunderbar für eine kleine Runde auf dem Leihrad.
Es ist der fünfte Besuch in der Hauptstadt Thailands und es ist großartig. Bislang war es immer ein kurzer Stopover bei der Anreise aus und der Abreise nach Europa. Bangkok war immer ein laut, wuselig und ein bisschen zu stressig. Jetzt ist es anders.
Wir erreichen die Stadt des Lächelns nach zwei Monaten in Indien und zuletzt drei Tagen in Kalkutta. Die Stadt erscheint und als Oase der Ruhe und Sauberkeit. Man hat das Gefühl man könnte von der Straße essen. In unseren günstigen Guesthouse im Stadtteil Banglamphu nahe der Khaosan Road werden wir herzlich empfangen. Zimmer und Toiletten besitzen europäischen Standard. Eine Wohltat nach den teilweise echt schäbigen Buden in Indien.