Mark Twain
Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit.
Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit.
Mitten in der Nacht beginnt es zu regnen. Dicke Regentropfen klatschen auf die Zeltplane. Laut und kräftig. Nachdem ich in der Nacht die Toiletten aufsuche, bin ich nass. Der erste richtige Regen seit den täglichen Monsunregenfällen in Torajaland. Nur hier ist der Regen kalt.
Die Isla Grande de Chiloé liegt im Süden Chiles, etwa 70 Kilometer südlich von Puerto Montt. Nach Feuerland die zweitgrößte chilenische Insel erreichen wir mit dem Bus. Die Meerenge von Chacap überqueren wir mit einer Autofähre. Bis zur Inselhauptstadt Castro sind es noch fast zwei weitere Stunden. Wir sind hungrig. Das kleine, urige Restaurant im Busbahnhof heißt witzigerweise "Fidel de Castro" und serviert riesige Lachs- und Merluzaportionen wahlweise mit Reis oder Patates.
Wir erreichen Puerto Montt bei strahlendem Sonnenschein. Der moderne Busbahnhof ist im Zentrum der Stadt. Früher war hier an der Mole der Bahnhof. Aber die Gleise wurden zurückgebaut. Zwei Dampfloks erinnern an die Eisenbahngeschichte.
Pucón ist ein kleines Städtchen am Lago Villarrica am Fuße des gleichnamigen Vulkans mit 14.000 Einwohnern. In unmittelbarer Umgebung befinden sich die beiden Nationalparks Villarrica und Huerquehue. Sicher ein wunderbarer Ort für beschauliche Wanderungen. So zumindest die Theorie.
Ein Grund für die Aufnahme der Stadt Valparaiso ist die UNESCO Welterbeliste sind die Standseilbahnen. Die Portenos, also die Bewohner Valparaisos, nennen sie Ascensores. Aufzüge. Die Standseilbahnen wurden ab 1883 errichtet um die auf den Hûgeln liegenden Wohnviertel zu erschließen und bequemer erreichbar zu machen. Bis 1922 wurden über 30 Standseilbahnen errichtet.
In Chile gibt zwei große, landesweit operierende Busunternehmen. Turbus und Pullmann setzen auf den Strecken in der Regel moderne doppelstöckige Reisebusse ein. Auf den gut ausgebauten Straßen des Landes werden hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht.
Cerro Abajo. Berg runter. Einmal im Jahr veranstaltet der Brausehersteller einer taurinhaltigen Zuckerbrühe einen Downhill mitten in der Stadt. Wege werden gesperrt. Rampen, Steilkurven, Kicker und Schanzen werden gebaut. Überall stehen Kameras um das Event optimal in Szene zu setzen und über möglichst viele Kanäle mit viel Reichweite zu vermarkten.