Unbekannt
Reisen ist das Einzige, was man kauft, das einen reicher macht

Reisen ist das Einzige, was man kauft, das einen reicher macht
 
        Schaut man aus der goldenen Stadt Jaisalmer in die Wüste, sieht man dort seit einigen Jahren Windkraftanlagen, so weit das Auge reicht. Auch wenn man mit dem Jeep in die Thar hinausfährt, um eine der berühmten Kamelsafaris zu machen, quert man einen Wald von Windrädern. Hunderte, wenn nicht Tausende von modernen Windenergieanlagen wurden hier vor einigen Jahren installiert. Bei dem ständigen Wind, der durch die Wüste fegt, eine gute und sinnvolle Idee.
 
        Nachmittags gegen drei werden wir mit dem offenen Jeep abgeholt. An der Tankstelle sammeln wir Theo, unseren malaiischen Mitstreiter, ein und sind damit vollzählig für die Wüstensafari in die Thar. Wir fahren zunächst mit dem Jeep zu den verlassenen Dörfern von Kuldhara. Hier wohnten ab dem 13. Jahrhundert Paliwal-Brahmanen, die als Bauern den Wüstenboden urbar machten. Nach einem Erdbeben wurde das einst florierende Dorf verlassen. Heute finden sich hier Ruinen unter sengender Sonne. Wir halten noch an einem kleinen Dorf und schauen die einfachen Lehmhäuser der Locals an.
 
        Morgens um sechs erreichen wir mit dem Nachtzug aus Bikaner, die goldene Stadt in der Wüste Thar - Jaisamler. Wir werden am Bahnhof erwartet. Surya der Manager unseres kleinen Hotels Pol Haveli steht mit einem Jeep am Rande des Bahnhofs und hält ein Schild mit dem Namen des Hotels hoch. Das Hotel ist liebenswert. Ein schönes Rooftop Restaurant mit Blick auf die Festungsanlage, auch die Zimmer sind nett. An einem Upgrade auf AC kommen wir aber bei den zu erwartenden Temperaturen nicht umher. Wir frühstücken und machen uns dann auf, die Stadt zu erkunden.
 
        Nach einer Nacht im Nachtzug kommen wir mit gut zwei Stunden Verspätung in Bikaner an. Ein Tuktuk bringt uns zu unserem kleinen Homestay Shanti House. Die sehr liebenswerte Family lädt zum Tee. Bis wir Einchecken können, dauert es noch. Also entschließen wir uns, das Junagarh Fort zu besuchen. Die beeindruckende Palastanlage wurde im 16. Jahrhundert durch die Maharadschas von Bikaner erbaut und diente diesen als Adelssitz.
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        Die Welterbegeschichte hat es mir angetan. Also stehe ich am Abreisetag um halb sieben auf, lasse Anke schlafen und fahre mit Metro und Bus zum Qutub Komplex.
 
        Unser dritter Tag in Delhi beginnt mit einer Busreise. Busfahren in Delhi benötigt Geduld - stecken doch die Busse genau wie alle anderen Fahrzeuge im Verkehrschaos der Stadt fest. Zudem haben die Kommunistische Partei und die Gewerkschaften heute ihre Unterstützer in der Hauptstadt versammelt um für höhere Mindestlöhne zu demonstrieren. Ein heres Anliegen. Aber für den Verkehr in der Stadt bedeutet das Kollaps. Nach gut 60 Minuten sind wir nicht voran gekommen und springen, als wir aus dem Fenster das India Ghate sehen, aus dem Bus.
 
        Wir haben ganz gut in unserem kleinen, etwas abgerockten Hostel in Paharganj geschlafen. Nach einem indischen Frühstück mit Thali und Chai machen wir uns gegen Mittag auf Delhi zu erkunden. Das rote Fort, die Befestigungs- und Palastanlage aus dem charakteristischen rotem Sandstein steht auf der Unesco-Welterbeliste. Mit der violetten Linie der Metro fahren wir bis zur Station Lal Quila. Nach dem Verlassen der Metrostation laufen wir im drückend warmen Monsunregen zum Eingangsbereich. Doch es ist Montag. Das Fort hat geschlossen und wir können die Anlage nur von Außen bewundern. Schade.
 
        Almaty verabschiedet sich mit einem Aufreger. An der Bushaltestelle kommt der Nachtbus, der uns zum Flughafen bringen soll, einfach nicht. Wir stehen also um 4 Uhr in der Früh an einer menschenleeren Straße und werden, da es auch keine Taxis gibt, ein wenig nervös. Die Rettung ist eine junge Stewardess. Sie wartet auf den Crewbus, der sie zur Arbeit bringt. Wir können den Fahrer überreden, uns mitzunehmen, und sind pünktlich um fünf Uhr am Flughafen.
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        Am Vorabend hat es den Anschein, als sei der Sommer schon vorbei. Es sind Wolken aufgezogen und am späten Nachmittag beginnt es bei Temperaturen von deutlich unter 20 Grad zu regnen. In den Straßen von Almaty fegen kommunale Angestellte das erste herabfallende Laub auf. An nächsten Morgen präsentiert sich die Stadt dann wieder bei strahlendem Sonnenschein. Es ist erfrischend kühl und die Berge im Ile-Alatau Nationalpark sehen aus wie frisch gezuckert. Der erste Neuschnee ist gefallen.