Franz Kafka
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Unser dritter Tag in Delhi beginnt mit einer Busreise. Busfahren in Delhi benötigt Geduld - stecken doch die Busse genau wie alle anderen Fahrzeuge im Verkehrschaos der Stadt fest. Zudem haben die Kommunistische Partei und die Gewerkschaften heute ihre Unterstützer in der Hauptstadt versammelt um für höhere Mindestlöhne zu demonstrieren. Ein heres Anliegen. Aber für den Verkehr in der Stadt bedeutet das Kollaps. Nach gut 60 Minuten sind wir nicht voran gekommen und springen, als wir aus dem Fenster das India Ghate sehen, aus dem Bus.
Wir haben ganz gut in unserem kleinen, etwas abgerockten Hostel in Paharganj geschlafen. Nach einem indischen Frühstück mit Thali und Chai machen wir uns gegen Mittag auf Delhi zu erkunden. Das rote Fort, die Befestigungs- und Palastanlage aus dem charakteristischen rotem Sandstein steht auf der Unesco-Welterbeliste. Mit der violetten Linie der Metro fahren wir bis zur Station Lal Quila. Nach dem Verlassen der Metrostation laufen wir im drückend warmen Monsunregen zum Eingangsbereich. Doch es ist Montag. Das Fort hat geschlossen und wir können die Anlage nur von Außen bewundern. Schade.
Almaty verabschiedet sich mit einem Aufreger. An der Bushaltestelle kommt der Nachtbus, der uns zu Flughafen bringen soll, einfach nicht. Wir stehen also um 4 Uhr in der Früh an einer menschenleeren Straße und werden da es auuch keine Taxis gibt ein wenig nervös. Die Rettung ist eine junge Stewardess. Sie wartet auf den Crewbus, der sie zur Arbeit bringt. WIr können den Fahrer überreden uns mitzunehmen und sind pünktlich um fünf Uhr am Flughafen. Der nagelneue Airbus von Air Astana bringt uns in dreieinhalb Stunden über das Dach der Welt in die indische Hauptstadt. Dehli begrüßt uns mit Monsunregen. Es ist schwülwarm und grau. Mit der Metro fahren wir nach Paharganj zu unserem Hostel.
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Am Vorabend hat es den Anschein, als sei der Sommer schon vorbei. Es sind Wolken aufgezogen und am späten Nachmittag beginnt es bei Temperaturen von deutlich unter 20 Grad zu regnen. In den Straßen von Almaty fegen kommunale Angestellte das erste herabfallende Laub auf. An nächsten Morgen präsentiert sich die Stadt dann wieder bei strahlendem Sonnenschein. Es ist erfrischend kühl und die Berge im Ile-Alatau Nationalpark sehen aus wie frisch gezuckert. Der erste Neuschnee ist gefallen.
Mit dem Taxi finden wir recht schnell unser Hostel im Herzen der Stadt. Das Alma Cinema Hostel hat einen kleinen Garten. Zimmer, Aufenthaltsräume und die Gemeinschaftsküche sind liebevoll eingerichtet und orientieren sich in Ihrer Gestaltung an berühmten Filmen. Almati wirkt jung, modern und aufgeräumt. Bei einem ersten Spaziergang durch die Stadt stechen die vielen Radwege, Fußgängerbereiche und Spielplätze zwischen den sowjetischen Plattenbauten ins Auge.
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Unser Plan war es von Jyrgalan direkt an die kasachische Grenze bei Karkara zu reisen. Eine gute Idee, wenn ein geländegängiges Fahrzeug zur Verfügung steht. Ohne ein solches Fahrzeug führt der Weg zurück nach Karakol und dann mit dem lokalen Bus in das Grenzdorf im äußersten Nordosten Kirgistans.
Drückt man dem Busfahrer - der unterwegs gerne einmal für einen Plausch und einen Wodka mit Freunden hält - ein paar Sum extra in die Hand, fährt er unmittelbar bis zur Grenze. Die Fahrt dauert gut 4 Stunden und ist eine mittlere Tortur. An der Grenze werden wir sehr freundlich aus Kirgisistan verabschiedet und in Kasachstan willkommen geheißen. Mit einem überteuerten Taxi fahren wir zusammen mit einem Pärchen aus Lyon 30 Kilometer nach Kegen, um dort zu übernachten.
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12 Männer in jeder Mannschaft. Alle auf einen Pferd. Und jeweils vier Reiter versuchen den toten Körper einer Ziege in das Tor zu befördern. Eine Mischung aus Polo und Rugby auf dem Pferde. Es geht zur Sache. Nichts für zarte Seelen. Das Spiel ist der Nationalsport Kirgistans und auch in anderen Ländern Zentralasien außerordendlich beliebt. Die Sportler geniessen in der Bevölkerung. Die besten Pferde haben einem Marktwert von über 30.000 Dollar und bei großen Turnieren wird als Preisgeld schon mal ein Auto ausgerufen.
Das Jyrgalan Valley - ein ehemaliger Bergbaustandort - versucht sich seit drei Jahren im Tourismus. In dem herrlichen Tal, auf etwa 2000 Metern gelegen, gibt es mehrere Gästehäuser und einige ausgeschilderte Wanderrouten. Organisiert wird das Ganze durch “Destination Jyrgalan" mit Mitteln von USAid.Im zugehörigen Office gibt es einen Hochglanzkatalog mit ausgeschilderten Horsetrekking-Routen und festen Preisen. Da auch unsere drei Mitbewohner im Jurtencamp Interesse signalisiert haben benötigen wir also 5 Pferde und einen Guide.
Ein ehemaliges Bergwerk, das zu Sowjetzeiten in den Berg getrieben wurde, schlummert heute einen Dornröschenschlaf. Ein einzelner Bergmann wacht in einem Fahrzeugaufbau, welcher auch als Schlafstätte dient, über den Stollen. Rostige Loren sind die Zeugen einer glanzvollen Bergbaugeschichte.