Litauen Lettland 2015 627

Miķeļtornis Usma

Kurz nach sieben das Zelt eingepackt und dann ohne Kaffee und Frühstück ab auf die Straße. Ein kurzes Stück über Piste und dann auf die Landstraße P124 in Richtung Kap Kolka. Es sind noch gut 45 km und es geht durch nicht endende Kieferwälder. Der Norden Kurlands ist der Nationalpark Slītere, eine geschützte Landschaft, die zu Zeiten der Sowjetunion als militärisches Sperrgebiet genutzt wurde. Leider sehe ich nur Rotwild und nicht die hier lebenden Elche, auf die ich am frühen Morgen gehofft hatte. Ein steter Rückenwind treibt mich voran, so dass ich nach etwas mehr als zwei Stunden das Kap erreiche.

Litauen Lettland 2015 603

Ziemupe Miķeļtornis

Bei strahlendem Sonnenschein geht es los. Bei Ziemupe führt die Piste durch einen wunderschönen Wald, auf der ich ganz allein unterwegs bin. Ich mache einen Abstecher zum Akmeņraga Leuchturm. Von der Piste aus führen immer wieder Pfade zu an der Küste gelegenen Zeltplätzen. Nach einem Weilchen erreiche ich Pāvilosta. Hier gibt es Internet und einen köstlichen Illy Espresso. Pāvilosta - zu Deutsch Paulshafen - ist ein kleiner Fischereihafen und entwickelt sich gerade zur Hip-Destination für betuchte Bewohner Rigas wie mir der Cafe-Inhaber versichert. Ein sehr schönes, ruhiges Plätzchen.

Litauen Lettland 2015 572

Klaipeda Ziemupe

Nach der wunderschönen Woche in Litauen stand nun noch das Kurland - lettisch Kurzeme - auf der Agenda. Von Klaipeda die Ostseeküste rauf in Richtung Norden. Bei strömendem Regen geht es auf das Fahrrad. Zum ersten Mal auf der Reise die komplette Regenmontur - Regenhose, Regenjacke und Stulpen. Es regnet, es regnet und es regnet. Auf der Seebrücke in Palanga sind nur sehr wenige Menschen. Es stürmt und der Regen peitscht in das Gesicht. Der nächste Seeort in Litauen ist Šventoji. Kurz danach geht es auf die Europastraße, die hier etwa 3 Kilometer im Landesinneren verläuft. An der Grenze gibt es keine Kontrolle und auch keinen Grenzübergang. Schengen lässt grüßen.

Litauen Lettland 2015 410

Trakai Vilnius

Endspurt. Bei herrlichem Sonnenschein verbringen wir den Tag zunächst in Trakai. Wir frühstücken auf dem Campingplatz und schwimmen im See. Danach sehen wir uns die Bilderbuchburg von Trakei an und holen uns eine ausgewachsenen Sonnenbrand. Am frühen Nachmittag gibt es Pizza und dann machen wir uns auf den Weg nach Vilnius.

Litauen Lettland 2015 384

Kaunas nach Trakai

Am frühen Morgen wachen wir bei strahlendem Sonnenschein auf, packen die Ortlieb-Taschen und schwingen uns auf die Räder. Da das Benzin im Kocher zu Neige gegangen ist, gibt es den Frühstückskaffee an einer Tankstelle. Wir einen grüßen Umweg in Kauf nehmen um Kaunas zu verlassen. Nach Neverony geht es auf einer Piste durch den Wald. Ab und an sieht mal Menschen die Pilze und Blaubeeren suchen. Kurz vor Rumšiškes überqueren wir erneut die Autobahn.

Litauen Lettland 2015 334

Litauen Vilkija Kaunas

Es hat aufgehört zu regnen. Wir planen eigentlich mit der Fähre auf die andere Memelseite zu fahren. Aber als wir am Fähranleger ankommen, befindet sich die Fähre auf der anderen Seite und macht keine Anstalten ihren Job zu machen. Nach gut einer halben Stunde verwerfen wir den Plan und fahren einfach los. Es geht bergauf. Direkt nach Vilkija  geht es auf die Hochebene. Hier unmittelbar vor Kaunas ist auf der Nationalstraße reichlich Verkehr. Wir biegen auf einen parallel verlaufenden Feldweg ab. Hier ist kein Verkehr, aber aufgrund des Gegenwinds kommen wir nur sehr langsam voran.

Litauen Lettland 2015 323

Litauen Viešvile Vilkija

Am Morgen packen wir Zelt, Thermarest-Matten und Schlafsäcke zusammen. Nachdem das Gepäck auf dem Drahtesel verstaut ist, frühstücken wir am örtlichen Schwimmteich. Im Park gibt es WLAN - einfach so ohne Anmeldung wie in vielen Dörfern Litauens und Lettlands. Leider regnet es schon wieder und wir müssen uns zum Frühstück unter das Blätterdach eines Baumes zurückziehen. Im Smalininkai, zu deutsch Schmalleningken, erreichen wir zum ersten Mal direkt die Memel. In einem kleinem Park voller in Blüte stehender Linden blicken wir auf den stattlichen Fluss. Im örtlichen Supermarkt gibt es ein zweites Frühstück, welches wir am alten Hafen zu uns nehmen.

Litauen Lettland 2015 290

Memeldelta

Nach einem Strandtag an der Ostsee setzen wir am frühen Abend mit einem kleinen Boot über das Haff über. Die fast 20 km lange Fahrt mit der saisonalen Fähre Nida-Uostadvaris dauert gut eineinhalb Stunden. In Uostadvaris steht ein kleiner Leuchtturm und die Straße nach Rusne beginnt. Wir rollen durch eine Polderlandschaft und kurz vor Rusne finden wir erst auf den zweiten Blick den kleinen einfachen Campingplatz am Ufer der Amata - einem Arm der Memel im Delta. Am Abend kommen wir noch in den Genuss einer einfachen litauischen Saunazeremonie. Nach einem Frühstück im Regen steigen wir am anderen Morgen wieder auf die Räder.

Litauen Lettland 2015 270

Litauen Klaipeda Nidda

Mit Wochenendticket und Regionalexpress nach Kiel an die Ostsee, dort auf die Fähre nach Klaipeda - die wohl günstigste Möglichkeit mit dem Fahrrad nach Litauen zu gelangen. Die Schiffspassage dauert gut 22 Stunden und gegen 16:00 Uhr Ortszeit erreichen wir die bis zum Ende des 2. Weltkriegs nördlichst gelegene deutsche Stadt Memel. Der neue Fähranleger ist etwa 10 km nördlich der Stadt im kurischen Haff und auf neu erbauten Radwegen fahren wir bei strömenden Regen in die alte Hansestadt. In der Peripherie durchqueren wir trostlose Plattenbauten aus der Sowjetzeit und neu errichtete Einkaufszentren westlicher Prägung. Wir kommen in einem kleinem Hostel unweit des Busbahnhofs unter. Die Räder werden sicher im Keller der Herberge verwahrt. Am kommenden Morgen hört der Regen langsam auf und die Sonne lässt sich ab und an durch die Wolken erblicken. Es kann losgehen.

09 Portugal

Etappe 09:  Costa de Caparica - Lisboa Aeroporto

Auf dem Orbitur Campingplatz an der Costa Caparica haben wir drei Nächte verbracht und die "Ruhetage" zu Ausflügen nach Lissabon und zum Cristo Rei in Almada genutzt. Von hier sind es mit dem Fahrrad etwa drei Kilometer bis zum Fähranleger Trafaria. Die dortige Fähre fährt mit einem Zwischenstopp in Porto Brandao über den Rio Tejo direkt nach Belem. Trafaria ist im Übrigen noch eine Empfehlung für die großartigen Fischrestaurants unweit des Fähranlegers.

08 Portugal

Etappe 08 Setúbal Costa de Caparica

Auf dem Campingplatz in Setubal gibt es erst gegen 10 Uhr Kaffee. Wir verlassen schon deutlich früher diesen nicht ganz so gastlichen Ort und entscheiden uns für das Fahren auf der Küstenstraße. Wir lassen das riesige Betonwerk von Outao hinter uns und erreichen bald den wunderschönen Strand Praia Da Figueirinha. Das Wetter ist uns leider nicht wirklich wohlgesonnen - definitiv kein Strandtag. Es ist bewölkt und recht frisch. Im noblen Beachcafe frühstücken wir, bevor wir wieder auf die Räder steigen. Es gibt Cafe und Pastel de Nata.