Gustave Flaubert
Reisen macht einen bescheiden. Man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.
Reisen macht einen bescheiden. Man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.
Ho Chi Minh City. Bis zur Umbenennung 1976 Saigon. Von Mui Ne bis in die mit Abstand größte Stadt Vietnams sind es gut 200 Kilometer. Dreieinhalb Stunden mit dem Bus. Und es ist wieder einer dieser Liegebusse. Auf Langstrecken oder durch die Nacht mag ich gerne liegen. Tagsüber sitze ich dann aber auch gerne und glotze aus dem Fenster. Es ist Silvester und wir freuen uns auf ein Feuerwerk über der Skyline.
Weiterlesen: Ho Chi Minh Stadt. Saigon. Megapolis und Metropole.
Als wir gegen Mittag Mie Ne erreichen, scheint die Sonne. Das für die ersten zwei Tage gebuchte Hotel Wanderlust liegt direkt an der Hauptstraße. Mui Ne ist ein Straßendorf und erstreckt sich über fast 5 Kilometer entlang einer geschützten Bucht östlich von der Phan Thiet. An der Straße reiht sich Resort an Hotel, Meeresfrüchte-Restaurant an Kite-Schule. Mui Ne ist sehr windreich. Ein Paradies für Kite-Surfer oder die, die es werden wollen.
Der Regen treibt uns in den Süden. Wieder ein Kabinenbus durch die Nacht. Gegen sechs Uhr - es wird gerade hell - sind wir in Nha Trang. Zumindest, als wir aus dem Bus kriechen, ist es trocken. Der Busbahnhof ist wiederum außerhalb der Stadt, aber mit den Bromptons ist das ja kein Ding. Das gebuchte Hotel ist Beachfront etwa 6 Kilometer vom Busbahnhof entfernt. Es ist Heiligabend.
Den ursprünglichen Plan, an der Küste über den Wolkenpass von Hue nach Hoi An zu radeln, ertrinkt im Regen. Wir radeln in Hue los und es schüttet wie aus Eimern. Auch die Investition in zwei wunderbare Regenponchos hilft nicht wirklich, aber tapfer erreichen wir nach gut 50 Kilometern das zuvor gebuchte Hotel an der Küste. Wir sind die einzigen Gäste. Das Hotel hat einen schönen Pool, aber es regnet einfach ohne Unterlass.
Gegen halb sieben erreichen wir die alte Hauptstadt Hue. Die Nacht im Liegebus war einigermaßen erholsam. Der Busbahnhof ist etwas außerhalb im Norden der Stadt. Mit den Fahrrädern sind wir recht schnell an der gebuchten Unterkunft Maison Vu Tri Vien. Obwohl wir sehr früh anreisen, können wir schon ein Zimmer beziehen, uns frisch machen und bekommen sogar ein kleines Frühstück.
Tam Cốc liegt 11 km südlich der Provinzhauptstadt Ninh Binh und ist das touristische Zentrum der Halong Bucht im Landesinneren. Tam Cốc in Nordvietnam, ein Paradies für Naturliebhaber, ist Teil des UNESCO-Welterbes Tràng An. Der in der Nähe des südlichen Randes des Deltas des Roten Flusses gelegene Landschaftskomplex Trang An ist eine spektakuläre Landschaft mit Karstgipfeln aus Kalkstein.
Jetzt geht es los. Brompton Touring durch Vietnam. Der Plan: durch das Delta des Roten Fluss. Von Cát Bà nach Ninh Binh. Für die ersten 20 Kilometer auf der hügeligen Karstinsel Cát Bà entscheiden wir uns aber noch einmal für den Bus. Am Fähranleger wartet bereits die Fähre zur Haiphong vorgelagerten Insel Cát Hải. Für die 3 Kilometer brauchen wir nur gut 20 Minuten. Hier werden gerade riesige Hafenanlagen aus dem Boden gestampft.
Noch einmal um den Hoan-Kiem-See, ein wenig Remote Work - das aktuelle Programm der VHS Gladbeck wird auf den Weg gebracht - und dann packen die Taschen. Die Falträder werden entfaltet. Die interessierte Gastgeberin dreht ein Proberündchen und zeigt sich begeistert. Aufgesattelt und in den Verkehr der Metropole eingefädelt. Bis zur Busstation sind es gut sechs Kilometer. Auf der historischen Long Bien Bridge überqueren wir den Roten Fluss.
Nach 19 Stunden Flug mit zweistündigem Aufenthalt in Doha landen wir am frühen Morgen in Vietnams Hauptstadt Hanoi. Gegenüber Doha wirkt der Flughafen sympathisch provinziell. Als wir vor das Gebäude treten, empfangen uns eine warme, schwüle Tropenluft und Fahrer mit Namensschildern. Unser Fahrer ist nicht dabei. Wir müssen zunächst noch mit unserer Unterkunft schreiben - WLAN ist am Flughafen vorhanden - bis auch wir eingeladen und Richtung altem Stadtzentrum befördert werden.