Eigentlich haben wir nur etwas Hunger. Nach einem erfüllenden Tag in Hanoi haben wir Hunger. Möglichst nicht weit von unserer Unterkunft. Möglichst vegetarisch oder vegan. Quan Chay.
Es ist schon recht spät. Hanoi geht früh zu Bett. Also schnell mal Google Maps anwerfen und nach vegetarischen Restaurants in der Nähe filtern. Das Restaurant mit der besten Bewertung heraussuchen und dann stehen wir schon von dieser Tür. Ein Security-Mensch geleitet uns hinein und eine junge Dame führt uns an einen wunderschönen Platz im zweiten Stock. Alles ist luftig, elegant und grün eingerichtet.
Die junge Dame berichtet, dass es nur eine Speise geben wird: Ein vegetarisches Menü mit 11 Gängen und wir Kosten von etwa 50 Dollar pro Person erwarten müssen. Eigentlich nicht unsere Kragenweite bei Restaurantbesuchen in Asien. Hier gibt eigentlich immer und überall hervorragendes Streetfood für ganz kleines Geld. Aber wir waren hungrig und einfach zu faul, noch einmal aufzustehen. Es gibt dann doch zwei Speisen: Das besagte 11-Gänge-Menü ist in zwei Varianten verfügbar. Einmal klassisch vietnamesisch und ein in einer Cham-Variante. Die Cham sind eine Volksgruppe in Vietnam, die aus dem ehemaligen hinduistischen Königreiche Champa hervorgeht. Wir wählen beide Varianten und dann geht es auch schon.
In schneller Reihenfolge werden uns die einzelnen Gänge serviert. Bei jeden Gang erzählt uns unsere charmante Kellnerin eine kleine Geschichte zu den Speisen. In tadellosem Englisch. Es folgt eine Geschmacksexplosion nach der anderen. Und auch das Auge ist mit. Die einzelnen Speisen und Gänge sind perfekt in Szene gesetzt und vortrefflich arrangiert. Alles in allen: Ich habe selten so gut gegessen.
Wenn ihr mal in Hanoi seid und ein bisschen Geld für ein richtig gutes vegetarisches Menü überhabt; Cồ Đàm Chay, 68a Trần Hưng Đạo, Hoàn Kiếm, Hà Nội, VietnamCồ Đàm Chay, 68a Trần Hưng Đạo, Hoàn Kiếm, Hà Nội, Vietnam