Jaipur. The Pink City.
Es regnet in Jaipur. Die berühmte Pink City präsentiert sich in einem schmuddeligen Braunorange. Ich frage mich, welcher Farbenblinde auf die Idee kam, der Stadt diesen Beinamen zu geben. Jaipur ist groß. Jaipur ist laut. Und Jaipur leidet unter einem Verkehrskollaps, der da durch noch verstärkt wird, dass in den Straßen tiefen Löcher für den Bau einer Metro klaffen.
Pushkar hat einen geilen Sound
Wenn du dich für ein Feierabendbier auf die Dachterasse deines Hotels begibst, hörst du den Sound von Pushkar. Wenn du am Abend in dein Bett fällst und für eine kurze Zeit den Ventilator ausschaltest, hörst du den Klang dieses heiligen Ortes. In der Luft hängt das Chanten und Singen der Menschen, der Satsang der Priester, die Puja halten. Dieser Sound ist einmalig. Angenehm, nicht aufdringlich und er übertönt sogar den ewigen Wettstreit zwischen dem Hupen der Tuktuks und dem Geplärre der Lautsprecher in Indien.
Radfahren in Udaipur
James Bond in Oktopussy ist sehr wahrscheinlich kein Fahrrad gefahren. Wir haben auch nicht im Taj Palast Hotel gewohnt. Unsere Behausung war nur minimal einfacher, bot aber immerhin einen Blick auf die legendäre Residenz mitten im Pichhola Lake. Udaipur ganz im Süden des indischen Bundesstaats Rajasthan ist eine der beliebtesten, touristischen Ziele in ganz Indien. Und das nicht nur für ausländische Touristen. Auch den hitzegeplagte Inder aus den großen Metropolen zieht es gerne in die auf etwa 500 Höhenmetern gelegene Stadt.
Mehrangarh. Die Festung über Jodhpur.
Als wir in Jodhpur aus dem Zug steigen, wartet schon der Tuktuk-Fahrer auf uns. Die Stadt wirkt erstaunlich sauber und vergleichsweise leise. Nach dem Mittagsschlaf, um die Hitze des Tages zu überbrücken, laufen wir in die Stadt. Rund um den Uhrenturm gibt es einen städtischen Markt. Gleich am Anfang ein Juice- und Lassishop, der damit wirbt, im Lonely Planet und anderen Guidebooks genannt zu sein. Leider ist die Mangosaison vorüber. Also wird es ein Ananassaft ohne Eis und ohne extra Zucker.
Mr. John das Reitkamel
Nachmittags gegen drei werden wir mit dem offenen Jeep abgeholt. An der Tankstelle sammeln wir Theo, unseren malaiischen Mitstreiter, ein und sind damit vollzählig für die Wüstensafari in die Thar. Wir fahren zunächst mit den Jeep zu den verlassenen Dörfern von Kuldhara. Hier wohnten ab dem 13. Jahrhundert Paliwal-Brahmanen, die als Bauern den Wüstenboden urbar machten. Nach einem Erdbeben wurde das einst florierende Dorf verlassen. Heute finden sich hier Ruinen unter sengender Sonne. Wir halten noch an einem kleinen Dorf und schauen die einfachen Lehmhäuser der Locals an.
Bikaner. Kamele, Ratten und ein berühmter Maharadscha
Nach einer Nacht im Nachtzug kommen wir mit gut zwei Stunden Verspätung in Bikaner an. Ein Tuktuk bringt uns zu unserem kleinen Homestay Shanti House. Die sehr liebenswerte Family lädt zum Tee. Bis wir Einchecken können dauert es noch. Also entschließen wir uns das Junagarh Fort zu besuchen. Die beeindruckende Palastanlage wurde im 16 Jahrhundert durch die Maharadschas von Bikaner erbaut und diente diesen als Adelssitz.
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