Auf dem Pferderücken durch das Jyrgalan Valley
Das Jyrgalan Valley - ein ehemaliger Bergbaustandort - versucht sich seit drei Jahren im Tourismus. In dem herrlichen Tal, auf etwa 2000 Metern gelegen, gibt es mehrere Gästehäuser und einige ausgeschilderte Wanderrouten. Organisiert wird das Ganze durch “Destination Jyrgalan" mit Mitteln von USAid.Im zugehörigen Office gibt es einen Hochglanzkatalog mit ausgeschilderten Horsetrekking-Routen und festen Preisen. Da auch unsere drei Mitbewohner im Jurtencamp Interesse signalisiert haben benötigen wir also 5 Pferde und einen Guide.
Altyn Arashan
Die Hausrunde von Karakul - eine Dreitagestour von Ak-Suu über Altyn-Arischan zum Alakulsee und dann zurück nach Karakul - wird von vielen Reisenden als Eintauchen in die Hochgebirgslandschaft des Tian Shan gelaufen. Die Tour kann von beiden Seiten zu Fuß oder auf dem Rücken eines Pferdes gegangen werden und hat eine Länge von etwas mehr als 45 Kilometer. Der Pass am Alakulsee ist 3800 Meter hoch.
Da die Frau während der Einnahme von Antibiotika den Ball möglichst flach halten und in Karakul ein ruhige Kugel schieben muß, gehe ich die Tour notgedrungen allein. Anke bringt mich noch zu Basar, von wo mich der Bus 350 direkt zum Ausgangspunkt der Wanderung in Ak-Suu fährt.
Eine Wanderung in den Nationalpark bei Karakul
Etwa 5 Kilometer südlich von Karakul befindet sich der Eingang vom Nationalpark. Aus der Stadt fährt das Marschrutka mit der Nummer 101 direkt zum Eingang, wo ein Eintrittsentgeld in Höhe von 200 Som zu entrichten ist. Hier beginnen verschiedene Touren in den Naionalpark. Da wir für eine mehrtägige Tour nicht adäquat ausgestattet sind - Zelt, Schlafsäcke und Matten und vor allem wetterfeste Regenkleidung konnten wir nicht auch noch einpacken - und Anke an einer heftigen Erkältung laboriert und es vorzieht im Hostel zu bleiben, nehme ich mir vor einfach einen Tag lang allein das Tal hinauf zu laufen und dann auf dem gleichen Weg wieder zurück zu wandern.
Badeurlaub am Issykul
Einfach mal nichts tun und faul am Strand liegen, das war unser Plan. Die Idee, mit dem Zug von Bischkek nach Balykchy zu reisen, haben wir verworfen. Die Abfahrtszeit 6:40 Uhr hätte erneut bedeutet, um fünf Uhr aufzustehen. Dazu konnten wir uns einfach nicht aufraffen. Alternativ sind wir dann von der Western Bus Station mit einem Marschrutka gefahren.
Drei Spaziergänge durch Bischkek
Mit gut 1 Million Einwohnern liegt Bischkek am Fuße des auf über 5000 Meter aufragenden kirgisischen Gebirges. Die schneebedeckten Gipfel und die Silhouette des Hochgebirges lassen sich immer mal wieder durch die Straßenfluchten erblicken.
Der erste Spaziergang durch die Stadt, die in der Sowjetunion Frunse hieß, offenbart eine Stadt, in der eben jene Sowjetunion noch nicht untergegangen ist. Ein marodes Theater in einem heruntergekommenen Park, die Betonschüssel des Zirkus, in dem auch heute noch Vorstellungen stattfinden, und der Platz des Sieges über Nazi-Deutschland, auf dem eine einsame kleine Gasflamme brennt. Drumherum Plattenbauten sowjetischer Prägung, mit Wandbildern aus Fliesen und einfachen Spielplätzen zwischen den Wohnblocks. Tristesse mon Amour.
Das Biosphärenreservat Sary Chelek
Der Bus nach Sary Chelek startet um halb acht in der Früh am neuen Busbahnhof etwas außerhalb von Osch. Zum Glück sind wir frühzeitig da und bekommen so zwei Sitzplätze in dem Marschrutka, das uns zum Biosphärenreservat mit dem größten Walnusswald der Erde befördern wird. Am Busbahnhof verbrennt eine Schamanin Nadelgehölze und segnet unseren Bus. Willkommen in Kirgistan.
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